Psychosozialer Ansatz in Bosnien & Herzegowina

Wesentlich für die psychische Stabilisierung traumatisierter Mädchen und Frauen sind verlässliche Beziehungen, Schutz und Sicherheit, Vertrauen in die eigenen Ressourcen sowie das Verstehen des eigenen Erlebens und der eigenen Reaktionen. Dies hilft ihnen, zu lernen, sich selbst zu beruhigen und Handlungsalternativen zu entwickeln. Ziel ist, dass sie durch die Entwicklung von Sicherheit und Vertrauen in sich selbst ein Gefühl für die eigene Wirkungsfähigkeit bekommen, ihr Leben selbstbestimmt gestalten können und ökonomisch unabhängig werden.

In Bosnien und Herzegowina arbeitet Vive Žene, in Kooperation mit Snaga Žene, mit einem Rehabilitationsmodell, das Elemente aus Psychotherapie, Soziotherapie, Logopädie und Ergotherapie mit medizinischer Versorgung, Erziehungs- und Familienberatung, Rechtsberatung, Versöhnungsarbeit und Einkommen schaffenden Maßnahmen verbindet.

Psychosoziale Projekte sind nur dann gut, wenn sie sich über die Zeit flexibel an die sich verändernden Lebensumstände anpassen. Deswegen hat sich der Schwerpunkt der Arbeit in Bosnien und Herzegowina über die Jahrzehnte verschoben. Psychotherapie und medizinische Versorgung ist weiterhin wichtig, daneben haben jedoch Rechtsberatung, Versöhnungsprojekte und Einkommen schaffenden Maßnahmen im Hinblick auf eine ökonomische Existenzsicherung der Frauen immer mehr an Bedeutung gewonnen.

Unsere Erfahrung zeigt, dass die Garten- und Feldarbeit, die wir in Bosnien und Herzegowina fördern und unterstützen, zu einem hohen Maße zur Zufriedenheit und damit zur Stabilisierung der Überlebenden beiträgt.